Übertragung von Zeichen der Intensität in der politischen Sprache am Beispiel deutsch-italienischer Untertitelung eines Redebeitrags im Bundestag

Nardi Antonella
2020-01-01

Abstract

Wie wichtig der Sprachgebrauch in der Politik ist, wird täglich in den Medien deutlich. Durch ihre Sprache bzw. ihre Sprechweise vermitteln Politiker/-innen nicht nur Inhalte, sondern auch ihre Einstellung und Denkweise zu den behandelten Themen. Somit werden Wirklichkeiten konstruiert und legitimiert, die Wissensverarbeitungs- und Entscheidungsprozesse der Zuhörenden beeinflussen. Zusätzlich spielt auch der multimodale Kontext des Mediendiskurses eine relevante Rolle. Wichtig ist also nicht nur was gesagt wird, sondern auch wie das Wissen vermittelt wird, besonders im Falle interlingualer und interkultureller Übertragung. Dialoge aus audiovisuellen Texten werden u.a. durch Untertitelung in eine Fremdsprache übertragen. Da Untertitel auf die Verkürzung von Filmdialogen und somit auf eine möglichst knappe Formulierung abzielen, unterliegen sie speziellen Strategien der Textadaptation. Durch die Anwendung solcher Strategien werden z.B. überflüssige verbale Äußerungen weggelassen, Teile der Aussage gekürzt oder Füllwörter und Partikel getilgt, die für die Übermittlung der Information nicht essentiell sind. Das dem Standard entsprechende Untertitelungsverfahren beabsichtigt also die Übertragung des propositionalen Gehalts der Filmdialoge, was eine Standardisierung spontaner Kommunikation bewirkt und zum Verlust von pragmatisch relevanten Informationen sowie Emotionsausdrücken aus den Originaldialogen führt, besonders wenn diese nicht dem bildlichen Kontext des audiovisuellen Dokuments zu entnehmen sind. Dieser Beitrag will am Beispiel der Untertitelung von Sequenzen aus einer Bundestagsrede die Frage aufwerfen, ob für audiovisuelle Texte besonderer pragmatischer bzw. emotionaler Prägung eine Abweichung von den strengen Auslassungs- und Reduktionsregeln möglich oder sogar wünschenswert wäre, um nicht nur den Inhalt, sondern auch den pragmatischen und emotionalen Wert des Ausgangstextes wiederzugeben.
2020
978-3-0343-4184-4
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